Ein Umzug kann ein spannender Neustart sein: neue Stadt, neues Zuhause, viele Dinge zu erkunden, aber auch einiges zu beachten. Da kann der Kopf schon mal ganz schön voll sein und man verliert schnell den Überblick. Was muss ich alles ummelden beim Umzug? Welchen Behörden muss ich meine neue Adresse mitteilen? Wir wollen Dir Deinen Umzug erleichtern und haben in diesem Blogartikel eine umfassende Checkliste zusammengestellt, damit Dein Umzug reibungslos verläuft.
Inhalt dieses Blogartikels:
1. Behördliche Ummeldungen
2. Ummeldung von Verträgen
3. Diesen Personen musst Du Bescheid geben
4. Abonnements und Mitgliedschaften
5. Privates
6. Sonstiges
Fazit
1. Behördliche Ummeldungen
- Einwohnermeldeamt: Zuerst solltest Du Dich natürlich beim Einwohnermeldeamt ummelden, dies sollte bestenfalls innerhalb von zwei Wochen nach Deinem Umzug geschehen – beachte hierbei allerdings die lokalen Fristen!
Wenn Du nach Deinem Umzug in einer Mietwohnung lebst, musst Du dort auch die Wohnungsgeberbestätigung vorlegen, die Dir Dein Vermieter vorher schriftlich bestätigt haben muss. Damit will das Amt Scheinanmeldungen verhindern. Die Adresse wird auch direkt im Personalausweis und Reisepass geändert.
- Finanzamt: Auch dem Finanzamt musst Du Deine neue Adresse mitteilen, solltest Du nur innerhalb desselben Ortes umziehen, ist das nicht zwingend notwendig, da die neue Anschrift mit der nächsten Steuererklärung mit eingereicht wird.
- Kfz-Zulassungsstelle: Wenn Du in einen neuen Zulassungsbezirk ziehst, musst Du hier Dein Fahrzeug ummelden.
- Abfallentsorgung: Falls Du vor Deinem Umzug in einem Eigenheim gewohnt hast, solltest Du Deine Mülltonnen kündigen. Hast Du zur Miete gewohnt, ist das nicht nötig, da hierfür der Grundstückseigentümer verantwortlich ist. Genauso ist es auch bei Deinem neuen Zuhause: Als Mieter musst Du Dich um nichts kümmern, als Besitzer Deines neuen Hauses oder Deiner neuen Wohnung musst Du zumindest eine Restmülltonne gebührenpflichtig anmelden, wobei hier Unterschiede je nach Größe auftreten können. Frage hierzu bei der neuen Gemeinde nach. Das heißt also auch, dass Du, wenn Du in Dein Eigenheim ziehst, Du dazu verpflichtet bist, Dich um den Abfall zu kümmern und zumindest eine Restmülltonne anzumelden – frage hierzu auf Deiner neuen Gemeinde nach.
- Parkausweis für Anwohner: Oft geht das bereits online, in jedem Fall musst Du Dich hier aber über die lokalen Umstände informieren.
- Hund: Ganz klar, Dein Vierbeiner ist natürlich auch dabei. Auch dieser muss umgemeldet werden! Nach Vollendung des dritten Lebensmonats ist Dein Hund schließlich steuerpflichtig und muss beim Steuer- und Stadtkassenamt der Gemeinde angemeldet werden. In manchen Bundesländern, beispielsweise Niedersachsen und Hamburg haben zudem ein Hunderegister, in das Du Deinen Hund eintragen musst. Das geht oft aber ganz schnell online, recherchiere hier einfach kurz auf der Website Deiner neuen Gemeinde.
Katzen und Kleintiere müssen nicht umgemeldet werden, es sei denn, sie sind beispielsweise bei Tasso registriert.
Exotische Tiere hingegen wie Giftschlangen, Vogelspinnen etc. sind genau wie Hunde meldepflichtig und müssen laut Bundesartenschutzverordnung bei der Naturschutzbehörde als Tierbestandsmeldung angegeben und registriert werden. Welche Tiere dazugehören, ist je nach Bundesland unterschiedlich.
- Sonstige Behörden: Je nachdem welche Leistungen Du sonst noch beziehst, musst Du Dich auch beim BAföG-Amt, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit und der Eltern- und Kindergeldstelle ummelden.
2. Ummeldung von Verträgen
- Strom, Gas, Wasser: Vergiss nicht, Deinen Energieversorgern Deine neue Adresse mitzuteilen, damit die Abrechnungen weiterhin korrekt zugestellt werden können. Möglicherweise bietet sich hier auch die Gelegenheit, zu einem neuen Anbieter zu wechseln und einen günstigeren Tarif zu bekommen.
- Internet, Telefon, Fernsehen: Damit Du auch in Deinem neuen Zuhause nicht offline gehst, ist es wichtig, Deinen Internet- und Telefonanbieter über Deinen Umzug zu informieren. Eventuell gibt es sogar attraktive Umzugskonditionen oder spezielle Angebote für Neukunden.
- Versicherungen: Deine Versicherungen müssen ebenfalls über Deinen Umzug informiert werden, damit Dein Versicherungsschutz weiterhin gewährleistet ist. Dazu gehören Haftpflicht-, Hausrat- und ggf. auch Lebensversicherungen.
3. Diesen Personen musst Du Bescheid geben
- Arbeitgeber: Natürlich musst Du Deinen Arbeitgeber aus verschiedenen Gründen über Deinen Umzug informieren. Das machst Du am besten direkt persönlich! Übrigens: Wenn Du aus beruflichen Gründen umziehst, kannst Du Steuern sparen! Schau Dir dazu unseren Blogartikel zu diesem Thema an: Umzug und Steuern: Clever sparen durch geschickte Planung
- Hausarzt: Du solltest Deinen Hausarzt über Deinen Umzug informieren und Dir am besten auch gleich an Deinem neuen Wohnort einen neuen Arzt suchen.
- Schulen und Kindergärten: Falls Du Kinder hast, solltest Du natürlich frühzeitig Ausschau nach einer neuen Schule oder einem neuen Kindergarten halten und gleichzeitig der alten Bildungsstätte Bescheid geben.
- Berater: Dein Steuerberater, Finanzberater, Rechtsanwalt usw. sollten auch von Dir informiert werden. Schreibe ihnen hierfür am besten eine Mail mit Deiner neuen Anschrift.
4. Abonnements und Mitgliedschaften
- Zeitschriftenabonnements: Falls Du regelmäßig Zeitschriften oder Zeitungen abonnierst, solltest Du auch hier Deine neue Adresse angeben, damit die Lieferungen nicht ins Leere gehen.
- Mitgliedschaften und Vereine: Je nachdem in welchen Vereinen Du bist oder ob Du vielleicht eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio hast, solltest Du Dich natürlich auch hier ab- oder ummelden. Oft gibt es z. B. große Fitnessstudioketten, die vielleicht auch in Deiner neuen Stadt vertreten sind. Aber auch bei Vereinen gibt es oft lokale Gruppen.
5. Privates
- Deine Kontakte: Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Freunde, Familie und Bekannte haben es natürlich verdient, dass man sich bei ihnen “meldet”. Aber auch über den engsten Kreis hinaus kann es manchmal höflich sein, Bescheid zu sagen. Schließlich will sich die Verkäuferin in der Bäckerei Deines Vertrauens nicht wochenlang wundern, warum Du nicht mehr kommst, um Deine Frühstücksbrötchen abzuholen!
- Online Shopping: Gerade bei Seiten, bei denen man oft einkauft, klickt man sich oft routiniert weiter, ohne nochmal alle Angaben zu checken. Achte hier die ersten Monate nach dem Umzug besonders darauf, ob Du auch schon Deine neue Adresse eingetragen hast!
6. Sonstiges
- Banken und Kreditinstitute: Erkundige Dich bei Deiner Bank, ob sie eine Umzugshilfe anbietet und sprich mit Deinem Kundenbetreuer. Normalerweise ist bei einem Umzug kein neues Bankkonto erforderlich.
- Nachsendeauftrag bei der Post: Auch wenn Du alle relevanten Stellen über Deinen Umzug informiert hast, kann es dennoch vorkommen, dass Post an Deine alte Adresse geschickt wird. Ein Nachsendeauftrag bei der Deutschen Post kann sicherstellen, dass die sich verirrte Post zu Deiner neuen Adresse findet.
Fazit
Ein Umzug kann eine stressige Zeit sein, aber mit einer gut geplanten Ummeldungsstrategie kannst Du viele potenzielle Probleme vermeiden. Mit dieser umfassenden Checkliste bist Du bestens gerüstet, um Deinen Umzug stressfrei und reibungslos zu gestalten. Wenn Du alle wichtigen Stellen über Deine neue Adresse informiert hast, kannst Du Dich entspannt in Deinem neuen Zuhause einleben und die neuen Möglichkeiten voll und ganz genießen!